Glitter, Glimmer, Feenflügel

30. März 2021

Unsere große Miss L ist jetzt schon seit einer ganzen Weile im Feen-Wunderland zu Hause. Wir dachten ja, dass wir es schaffen, unsere Töchter gender-neutral zu erziehen, aber scheinbar ist es unmöglich, an Rosa, Glitzer, Einhorn, Fee & Co. vorbei zu kommen.

Schon letztes Jahr hatte ich mir vorgenommen, der Großen mit einem Paar Feenflügel eine Freude zu bereiten. Tatsächlich habe ich jetzt fast ein Jahr gebraucht, um sie endlich fertig zu stellen. Ein unfassbar gutes Gefühl, wenn so ein UFO tatsächlich fertig wird. Und zum Glück sind Feen immer noch hoch im Kurs. 🙂

Eine sehr schöne Anleitung habe ich im Blog „Gewandfantasien“ von Andrea gefunden. Allerdings hätte ich mich tatsächlich auch an die Tipps halten und für den Anfang nicht so filigran werden sollen. Das hat nämlich dazu geführt, dass ich beim „Bespannen“ des Drahtgerüstes mit Organza mit der Nähmaschine natürlich nicht in die engen Biegungen rein kam. Gleiches galt dann auch für die Versäuberung mit Satinband, die ich am Ende komplett mit der Hand genäht habe – und das ist so gar nicht mein Ding. Aber das Drängen meiner Tochter und mein bevorzugter Streemingdienst haben mich bei Laune gehalten, so dass ich gestern tatsächlich die vier fertigen Einzelteile vor mir liegen hatte.

Am Rande erwähnt: Ich kann nur davon abraten, Glitzer-Organza mit der Nähmaschine zu verarbeiten. Der verliert dermaßen viel Glitzer, dass man am Ende die ganze Maschine versaut hat. Das war auch ein Grund, warum ich irgendwann aufs Handnähen umgestiegen bin – mittlerweile habe ich nämlich eine neue Maschine. Auch wenn die alte Maschine nicht wegen des Glitzers dran glauben musste, wollte ich die neue nicht gleich verglitzern.

Das Zusammenfügen der Teile war dann tatsächlich sehr schnell gemacht. Die Drahtenden der vier Teile wurden zu einem V gebogen und zusammengeführt. Dann mit Draht fixiert, mit Isolierband umwickelt und noch mit schönen Satinbändern verziert.

Am Schluss habe ich an jeder Seite noch ein langes Satinband befestigt, damit wir Miss L die Flügel auf den Rücken binden können. Und schon sind die Flügel fertig und warten darauf, dass sie von der kleinen Fee anprobiert werden.

Für die Großen: Michelmütze XL

19. März 2021

Ich muss zugeben, dass ich ein gewisses Faible für Mützen und Hüte habe. Ich habe auch definitiv vor, mich dem Thema in Zukunft noch etwas ausführlicher zu widmen. Ein Mützenmodell, das mir sehr gut gefällt, ist die so genannte „Michelmütze“ – auch bekannt als „Baker Boy“.

Auf der Suche nach einem Schnittmuster musste ich feststellen, dass die meisten nur für Kindergrößen vorgesehen sind. Fündig geworden bin ich dann aber auf dem Youtube Kanal von Kathi – „How to slay Oma’s Kleiderschrank“ – ein wirklich lehrreicher und amüsanter Kanal rund ums upcyclen, kann ich nur empfehlen mal reinzuschauen. Sie erklärt Schritt für Schritt und wirklich super einfach nachvollziehbar, wie man sich recht schnell seine eigene Michelmütze näht.

Ich habe einen braunen Feincord hergenommen, den ich noch in meinem Stoffkontingent hatte. Für das Innenfutter hat eine ausrangierte Anzughose meines Mannes hergehalten, womit ich auch gleich mein erstes Teil-Upcycling-Projekt realisiert habe. Yay!

Ein Schnittmuster im klassischen Sinne braucht es nicht – die benötigten Schnittteile kann man sich nach einem einfachen System schnell selbst erstellen. Gerne verweise ich hier noch einmal auf das erwähnte Video.

Am Ende benötigt man je einen Kreis mit einem Radius von 11,5 cm (zzgl. NZ), je zweimal das Seitenteil, zwei lange Streifen in der Länge des Kopfumfangs im Außenstoff sowie zwei Teile für den Schirm ebenfalls im Außenstoff. Da mein Cord sehr dünn war, habe ich die Schirmteile noch mit einem Bügelflies verstärkt.

Zusammengenäht sieht das gute Stück dann so aus:

Ich bin zufrieden, der Beschenkte war es auch. Die nächste ist dann für mich. 🙂 Und ich glaube, ich muss mir für meine weiteren Mützen und Hüte dann bei Gelegenheit mal einen Styroporkopf besorgen.