25. Januar 2021
Es wird trüb, es wird kalt – also muss etwas Warmes für die kleine Miss A her. Das dachte ich mir bereits als sich im letzten Jahr allmählich der Herbst ankündigte. Und als wäre es Vorsehung, hat snaply genau zu dem Zeitpunkt das kostenlose Schnittmuster „Zwergenanzug aus Wollwalk“ beworben.
Also habe ich das Freebook ruckizucki heruntergeladen, ausgedruckt und zusammen geklebt. Und dann ging es schon los: Welche Größe soll ich nun nehmen? Eigentlich bräuchte ich 80/86, es gab aber nur 74/80 und 86/92. Und da Miss A gerade nicht da war, habe ich kurzerhand unseren Esstisch hergenommen, um das Schnittmuster anzuhalten. Warum? Weil sie zu diesem Zeitpunkt exakt unter die Tischplatte gepasst hat. Fragt nicht! 😉
Erst einmal habe ich 86/92 ausgeschnitten – erschien mir die sicherere Variante zu sein. Dann kam mir das aber seeehr groß vor, also habe ich aus den Teilen doch die 74/80 ausgeschnitten, nur um mich dann – ihr könnt es euch denken – noch einmal umzuentscheiden. Naja, nach einer ganzen Menge Druckerei, Kleberei und Schneiderei hatte ich dann endlich meine Schnittteile. Da es bis zur Fertigstellung Januar geworden ist, bin ich jetzt doch ganz froh über diese Entscheidung. Miss A schaut mittlerweile nämlich schon deutlich über die Tischplatte drüber. 😀
Den Wollwalk habe ich mir ganz unbedarft im Internet bestellt. Erst im Nachhinein habe ich gelernt, auf was man beim Wolle-Kauf achten muss, wenn einem das Wohl der Tiere am Herzen liegt. Ich war ganz schön erleichtert, als meine Nachforschung bestätigt hat, dass mein Stoff ohne mulesing hergestellt wurde. Den Jersey für das Innenfutter und den Bündchenstoff hatte ich noch zu Hause.
Also ran an Schneiderkreide und Schere. Und was passiert? Klar, ich habe bei den Jersey-Teilen vergessen, die Nahtzugabe mit auszuschneiden. Zum Glück hatte ich noch genug Jersey übrig, um das Ganze noch einmal zu machen.
Beim Nähen lief es dann zunächst richtig gut. Mit der Anleitung bin ich sehr gut zurecht gekommen und mit meiner Ovi kam ich sehr gut voran. Bis ich bei der Kapuze ankam. In der Anleitung stand extra dabei, dass man beim Kapuzenbündchen schauen soll, dass diese schön nach unten hin auslaufen – dann also quasi allmählich verschwinden. Hab ich auch super gemacht – beim Wenden des Anzugs zu einem späteren Zeitpunkt hat sich dann aber rausgestellt, dass ich es falschherum gemacht habe. Oh je – also von innen laufen die Bündchen jetzt schön aus – außen werden sie immer breiter und stehen natürlich unten blöd auf.
Da ich keine Lust hatte, alles noch einmal aufzutrennen, habe ich diesen Makel knurrend hingenommen und mich weiter vorgearbeitet.
Nun muss ich zugeben, dass ich mit dem Einnähen der Bündchen überhaupt nicht klar gekommen bin. Ich habe bis heute nicht verstanden, wie man es hinbekommt, dass die Bündchen schön zwischen Walk und Innenfutter sitzen. Ich habe irgendwann frustriert aufgegeben und sie einfach angenäht als hätte ich nur eine Lage Stoff. Funktioniert auch, sieht halt leider nicht so professionell aus. Vielleicht befasse ich mich damit zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal. Und mal ehrlich – die kleine Miss A hat sich beim ersten Tragen nicht darüber beschwert und von außen sieht man es ja auch nicht. 😉
So fällt dieses Werk wohl in die Kategorie „nicht schön – aber selten“ und hauptsache schön muckelig warm.
Sehr sehr hübsch, auch mit Makel. Er macht das Teil zu einem Unikat. Ich will mich auch bald rantrauen an den Anzug.