Ich bin kürzlich zum ersten Mal Tante geworden und anlässlich der Geburt wollte auch die große Miss L ein Geschenk für das Baby nähen. Also haben wir diesen wundervollen Anlass für unser erstes gemeinsames Nähprojekt genutzt.
Miss L durfte sich aus der großen Stoffreste-Kiste einen Stoff aussuchen und dann ging es auch schon los. Das Schnittmuster haben wir aus dem Buch „Babygeschenke nähen“, das ich irgendwann mal beim Einkaufen mitgenommen habe – ich glaube bei Rossmann oder Aldi. Miss L hat fleißig abgepaust, übertragen und ausgeschnitten.
Das Nähen selbst ist noch etwas schwierig. Zwar habe ich mit der Janome Skyline S5 eine super Nähmaschine, bei der man das Nähtempo ganz langsam einstellen kann, aber wir haben noch kein Setup gefunden, bei dem sie zeitgleich auf das Fußpedal treten und den Stoff führen kann. Also hat Miss L das Fußpedal übernommen und ich habe den Stoff für sie geführt.
Die Zähne haben wir mit Hilfe von Bratenschlauch-Folie zum Knistern gebracht. Eigentlich habe ich auch irgendwo noch „richtige“ DIY Knisterfolie – die wollte sich aber einfach nicht finden lassen. Also tut es auch der Bratenschlauch, funktioniert einwandfrei.
Beim Ausstopfen hat Miss L dann wieder ordentlich mit angepackt und auch eine kleine Rasseldose hat noch ihren Platz im Bauch des Monsters gefunden. Fertig!
Bereits zu Weihnachten hatte ich meiner Mutter aus einem schönen Canvas und einem dazu passenden Kunstleder eine Handtasche genäht.
Wie eigentlich fast immer hatte ich mir das in den Kopf gesetzt und einfach drauf los genäht. Ganz viele erste Male kamen hier wieder zusammen – die erste Tasche, das erste Mal Canvas, das erste Mal Kunstleder… Beim genauen Hinsehen kann man am Nahtbild gut erkennen, dass ich mit den dicken Lagen und dem Kunstleder hier und da so meine Probleme hatte. Dass der Teflon-Fuß beim Nähen von Kunstleder hilfreich sein kann habe ich erst nachher wahrgenommen.
Zum Geburtstag sollte es nun eine passende Geldbörse sein. Sowohl von dem Canvas als auch von dem Kunstleder hatte ich noch ausreichend Material übrig. Meine Wahl fiel auf das Modell „Little Ruby“ von Hansedelli. Dieses fand ich mit Kleingeld- und Scheinfach sowie diversen Kartenfächern und der Option für ein Fotofach super praktisch und auch optisch hübsch.
Ein dickes Lob muss ich an dieser Stelle der Erstellerin von Schnittmuster und Anleitung zukommen lassen. Ganz ausführlich, mit vielen Fotos und eindeutigen Markierungen wird man behutsam Schritt für Schritt zum Ziel begleitet. Selbst für mich als absoluten Geldbeutel-Neuling gab es in dieser Hinsicht absolut keine Probleme und es gab keine einzige Stelle, an der ich mich gefragt habe, wie es nun weitergeht. Darüber hinaus hatte ich noch tatkräftige Unterstützung an Schere und Nähmaschine – da konnte ja nun wirklich nichts mehr schief gehen. 😀
Für die Innenteile habe ich einen dünnen, weißen Leinenstoff verwendet – für die Außenseite kamen Canvas und Kunstleder zum Einsatz. Wie schon bei der Tasche „Juno“ gab es auch hier wieder eine große Anzahl an Einzelteilen und dazugehörigen Verstärkungen (Decovil I und Decovil light), die mit viel Geduld und Spucke zum Endprodukt zusammen gefügt werden mussten. Letzten Endes habe ich mich dann gegen das Fotofach entschieden, da ich den Eindruck hatte, dass die Geldbörse dann vielleicht doch etwas zu dick wird. Sie bietet ja auch wirklich Platz für viele Karten (und Scheine :)) und soll ja trotzdem noch händelbar sein.
Zwischendurch natürlich immer wieder ordentlich bügeln. Ich muss an dieser Stelle ja zugeben, dass bügeln mir außerhalb meines Hobbies „nähen“ ein Graus ist. Wenn ich einmal im Jahr das Bügelbrett aufbaue ist das viel. Ich achte darauf, dass unsere Klamotten bügelfrei sind oder „bügel“ sie mit Hilfe des Trockners. Deswegen freue ich mich auch so sehr über dieses kleine praktische Helferlein von Prym. Es steht immer auf meinem Nähtisch parat und ist auch für kleine Stoffteile super geeignet.
Am Ende kommt dann noch ein passender Druckknopf an die Schnalle und ein paar Buchecken zum Schutz an den Deckel – fertig!
Unsere große Miss L ist jetzt schon seit einer ganzen Weile im Feen-Wunderland zu Hause. Wir dachten ja, dass wir es schaffen, unsere Töchter gender-neutral zu erziehen, aber scheinbar ist es unmöglich, an Rosa, Glitzer, Einhorn, Fee & Co. vorbei zu kommen.
Schon letztes Jahr hatte ich mir vorgenommen, der Großen mit einem Paar Feenflügel eine Freude zu bereiten. Tatsächlich habe ich jetzt fast ein Jahr gebraucht, um sie endlich fertig zu stellen. Ein unfassbar gutes Gefühl, wenn so ein UFO tatsächlich fertig wird. Und zum Glück sind Feen immer noch hoch im Kurs. 🙂
Eine sehr schöne Anleitung habe ich im Blog „Gewandfantasien“ von Andrea gefunden. Allerdings hätte ich mich tatsächlich auch an die Tipps halten und für den Anfang nicht so filigran werden sollen. Das hat nämlich dazu geführt, dass ich beim „Bespannen“ des Drahtgerüstes mit Organza mit der Nähmaschine natürlich nicht in die engen Biegungen rein kam. Gleiches galt dann auch für die Versäuberung mit Satinband, die ich am Ende komplett mit der Hand genäht habe – und das ist so gar nicht mein Ding. Aber das Drängen meiner Tochter und mein bevorzugter Streemingdienst haben mich bei Laune gehalten, so dass ich gestern tatsächlich die vier fertigen Einzelteile vor mir liegen hatte.
Am Rande erwähnt: Ich kann nur davon abraten, Glitzer-Organza mit der Nähmaschine zu verarbeiten. Der verliert dermaßen viel Glitzer, dass man am Ende die ganze Maschine versaut hat. Das war auch ein Grund, warum ich irgendwann aufs Handnähen umgestiegen bin – mittlerweile habe ich nämlich eine neue Maschine. Auch wenn die alte Maschine nicht wegen des Glitzers dran glauben musste, wollte ich die neue nicht gleich verglitzern.
Das Zusammenfügen der Teile war dann tatsächlich sehr schnell gemacht. Die Drahtenden der vier Teile wurden zu einem V gebogen und zusammengeführt. Dann mit Draht fixiert, mit Isolierband umwickelt und noch mit schönen Satinbändern verziert.
Am Schluss habe ich an jeder Seite noch ein langes Satinband befestigt, damit wir Miss L die Flügel auf den Rücken binden können. Und schon sind die Flügel fertig und warten darauf, dass sie von der kleinen Fee anprobiert werden.
Ich muss zugeben, dass ich ein gewisses Faible für Mützen und Hüte habe. Ich habe auch definitiv vor, mich dem Thema in Zukunft noch etwas ausführlicher zu widmen. Ein Mützenmodell, das mir sehr gut gefällt, ist die so genannte „Michelmütze“ – auch bekannt als „Baker Boy“.
Auf der Suche nach einem Schnittmuster musste ich feststellen, dass die meisten nur für Kindergrößen vorgesehen sind. Fündig geworden bin ich dann aber auf dem Youtube Kanal von Kathi – „How to slay Oma’s Kleiderschrank“ – ein wirklich lehrreicher und amüsanter Kanal rund ums upcyclen, kann ich nur empfehlen mal reinzuschauen. Sie erklärt Schritt für Schritt und wirklich super einfach nachvollziehbar, wie man sich recht schnell seine eigene Michelmütze näht.
Ich habe einen braunen Feincord hergenommen, den ich noch in meinem Stoffkontingent hatte. Für das Innenfutter hat eine ausrangierte Anzughose meines Mannes hergehalten, womit ich auch gleich mein erstes Teil-Upcycling-Projekt realisiert habe. Yay!
Ein Schnittmuster im klassischen Sinne braucht es nicht – die benötigten Schnittteile kann man sich nach einem einfachen System schnell selbst erstellen. Gerne verweise ich hier noch einmal auf das erwähnte Video.
Am Ende benötigt man je einen Kreis mit einem Radius von 11,5 cm (zzgl. NZ), je zweimal das Seitenteil, zwei lange Streifen in der Länge des Kopfumfangs im Außenstoff sowie zwei Teile für den Schirm ebenfalls im Außenstoff. Da mein Cord sehr dünn war, habe ich die Schirmteile noch mit einem Bügelflies verstärkt.
Zusammengenäht sieht das gute Stück dann so aus:
Ich bin zufrieden, der Beschenkte war es auch. Die nächste ist dann für mich. 🙂 Und ich glaube, ich muss mir für meine weiteren Mützen und Hüte dann bei Gelegenheit mal einen Styroporkopf besorgen.
Es wird trüb, es wird kalt – also muss etwas Warmes für die kleine Miss A her. Das dachte ich mir bereits als sich im letzten Jahr allmählich der Herbst ankündigte. Und als wäre es Vorsehung, hat snaply genau zu dem Zeitpunkt das kostenlose Schnittmuster „Zwergenanzug aus Wollwalk“ beworben.
Also habe ich das Freebook ruckizucki heruntergeladen, ausgedruckt und zusammen geklebt. Und dann ging es schon los: Welche Größe soll ich nun nehmen? Eigentlich bräuchte ich 80/86, es gab aber nur 74/80 und 86/92. Und da Miss A gerade nicht da war, habe ich kurzerhand unseren Esstisch hergenommen, um das Schnittmuster anzuhalten. Warum? Weil sie zu diesem Zeitpunkt exakt unter die Tischplatte gepasst hat. Fragt nicht! 😉
Erst einmal habe ich 86/92 ausgeschnitten – erschien mir die sicherere Variante zu sein. Dann kam mir das aber seeehr groß vor, also habe ich aus den Teilen doch die 74/80 ausgeschnitten, nur um mich dann – ihr könnt es euch denken – noch einmal umzuentscheiden. Naja, nach einer ganzen Menge Druckerei, Kleberei und Schneiderei hatte ich dann endlich meine Schnittteile. Da es bis zur Fertigstellung Januar geworden ist, bin ich jetzt doch ganz froh über diese Entscheidung. Miss A schaut mittlerweile nämlich schon deutlich über die Tischplatte drüber. 😀
Den Wollwalk habe ich mir ganz unbedarft im Internet bestellt. Erst im Nachhinein habe ich gelernt, auf was man beim Wolle-Kauf achten muss, wenn einem das Wohl der Tiere am Herzen liegt. Ich war ganz schön erleichtert, als meine Nachforschung bestätigt hat, dass mein Stoff ohne mulesing hergestellt wurde. Den Jersey für das Innenfutter und den Bündchenstoff hatte ich noch zu Hause.
Also ran an Schneiderkreide und Schere. Und was passiert? Klar, ich habe bei den Jersey-Teilen vergessen, die Nahtzugabe mit auszuschneiden. Zum Glück hatte ich noch genug Jersey übrig, um das Ganze noch einmal zu machen.
Beim Nähen lief es dann zunächst richtig gut. Mit der Anleitung bin ich sehr gut zurecht gekommen und mit meiner Ovi kam ich sehr gut voran. Bis ich bei der Kapuze ankam. In der Anleitung stand extra dabei, dass man beim Kapuzenbündchen schauen soll, dass diese schön nach unten hin auslaufen – dann also quasi allmählich verschwinden. Hab ich auch super gemacht – beim Wenden des Anzugs zu einem späteren Zeitpunkt hat sich dann aber rausgestellt, dass ich es falschherum gemacht habe. Oh je – also von innen laufen die Bündchen jetzt schön aus – außen werden sie immer breiter und stehen natürlich unten blöd auf.
Da ich keine Lust hatte, alles noch einmal aufzutrennen, habe ich diesen Makel knurrend hingenommen und mich weiter vorgearbeitet.
Nun muss ich zugeben, dass ich mit dem Einnähen der Bündchen überhaupt nicht klar gekommen bin. Ich habe bis heute nicht verstanden, wie man es hinbekommt, dass die Bündchen schön zwischen Walk und Innenfutter sitzen. Ich habe irgendwann frustriert aufgegeben und sie einfach angenäht als hätte ich nur eine Lage Stoff. Funktioniert auch, sieht halt leider nicht so professionell aus. Vielleicht befasse ich mich damit zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal. Und mal ehrlich – die kleine Miss A hat sich beim ersten Tragen nicht darüber beschwert und von außen sieht man es ja auch nicht. 😉
So fällt dieses Werk wohl in die Kategorie „nicht schön – aber selten“ und hauptsache schön muckelig warm.
… und die fängt an zu bloggen. Ja, aber warum eigentlich nicht? Mich haben schon immer Dinge interessiert, die noch nicht oder nicht mehr im Trend lagen. 😀
Nähen, Stricken, Häkeln, Basteln, Selbermachen… diese schönen Beschäftigungen waren schon immer Teil meines Lebens, mal mehr und mal weniger. Ganz viel habe ich hier von meiner Oma gelernt – zum Beispiel die ersten Kniffe an der Nähmaschine.
2014 haben Mr. P. und ich dann unseren Traum vom eigenen Heim verwirklicht. Aber Haus kaufen kann ja jeder – nein, wir wollten selbst Hand anlegen. Dieses Projekt hat uns dann einige Jahre beschäftigt und bei uns beiden das Feuer für’s Selbermachen (neu) entfacht. Ja, die Zeit war sehr anstrengend aber es ist ein wahnsinns Gefühl, im selbst gebauten Haus zu wohnen. Und ich muss auch sagen, dass es mir neben meinem Vollzeit-Bürojob so gut getan hat, etwas mit den Händen zu schaffen und am Abend den Fortschritt auf der Baustelle zu sehen.
Die Begeisterung fürs Selbermachen gepaart mit dem Wunsch, nachhaltiger zu leben hat dazu geführt, dass wir in den verschiedenstens Bereichen unseres täglichen Lebens selbst aktiv werden: Möbel, Kleidung, Lebensmittel, Kosmetikartikel… Zeit also, all unser Schaffen mal zu dokumentieren – vor allem für uns aber auch gerne für alle, die es interssiert.